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Die MS Kreuzlingen
im Laufe der Jahre

Die Geschichte der MS Kreuzlingen

Im Geschäftsbericht der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein des Jahres 1953 wird erstmals erwogen, zwei neue Motorschiffe zu beschaffen. Im darauffolgenden Jahr war es dann soweit. Die Generalversammlung vom 1. Juli 1954 beschloss den Bau von zwei neuen Schiffen (MS Kreuzlingen / MS Stein am Rhein). Bestellt wurden die Schiffe bei der Bodanwerft Kressbronn, welche schon die Vorkriegsschiffe Arenenberg und Munot gebaut hatte. Die Baukosten für die neuen Schiffe sollten rund Fr. 600’000.- betragen. Das erste dieser beiden Schiffe war nun die MS Kreuzlingen, welche am 18. Juli 1956 im Hafen der Stadt Kreuzlingen feierlich getauft wurde. Das Schiff bewährte sich auf Anhieb und ein Jahr später konnte auch das Schwesterschiff, die MS Stein am Rhein am 6. April 1957 ihren Betrieb aufnehmen. Im selben Jahr wurde das Dampfschiff Hohenklingen ausgemustert und so hatten die beiden Schiffe die Hauptlast des Kursverkehrs zu tragen.

Die Kreuzlingen auf der Werft in Feuerthalen-Langwiesen Quelle: Stadtarchiv Schaffhausen

Die MS Kreuzlingen um 1970 auf der Rheinstrecke Quelle: Archiv A. Heer Flawil

Zuverlässiger und starker antrieb

Zugelassen für 350 Passagiere, wurden aber oftmals 450 oder gar noch mehr Personen befördert. Durch den zuverlässigen und starken Antrieb, welcher der heute noch funktionierende Sulzer 6 TW 24 Motor darstellt, entstanden jedoch kaum Verspätungen und der Fahrplan konnte eingehalten werden.

Beide Schiffe erwirtschafteten der Gesellschaft die finanzielle Grundlage für die Anschaffung der grösseren Einheiten Thurgau und Schaffhausen. Ein Umbau der Flottenstrategie der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein, sowie das Jahrhunderthochwasser 1999 führen dazu, dass die Gesellschaft die MS Kreuzlingen zum Verkauf anbot. Mit dem Erlös sollte die MS Stein am Rhein, welche schliesslich fünf Jahre das Flaggschiff der Gesellschaft war, erneuert werden.

Sowohl an Untersee und Rhein regte sich Widerstand gegen den Verkauf dieses formschönen und eleganten Schiffes. Es wurde befürchtet, dass es das gleiche Schicksal wie die alte MS Munot erleiden würde, welche nach Holland verkauft wurde. Das Schiff sollte unter allen Umständen auf Untersee und Rhein erhalten bleiben.

erMarina

So gründeten Individualisten aus Diessenhofen die EPH – Nautic AG und übernahmen im Jahr 2001 die MS Kreuzlingen. Nach einer sorgfältig und liebevoll ausgeführten Renovation erhielt sie ein neues Leben. Nicht mehr dem Stress von Kursfahrten unterworfen, diente sie für Sonderfahrten uns Seminare.

Im Jahr 2021 wurde das Schiff von der Stedi-Schiff GmbH übernommen, welches mit der MS Kreuzlingen weiterhin Sonderfahrten anbietet und das Schiff zudem als Gastwirtschaftsbetrieb in 8272 Ermatingen betreibt.

Die MS Kreuzlingen im Jahr 2015 vor dem Kloster St. Katharinental